Das epische Vorwort
Vorab möchte ich anführen, unter welcher Prämisse ich diesen Text verfasst habe; nämlich, dass ich ein amüsanter Mensch bin. So ist zumindest mein eigenes Selbstbild, welches sich in all den Jahren meiner Sozialisation im Zuge zahlreicher Interaktionen mit anderen Menschen herausgebildet hat. Gut, wenn ich etwas absondere und jemand lacht, muss das nicht zwangsläufig aus dem dadurch entstandenen Frohsinn erfolgen, so kennen wir doch alle das ungläubige Lachen in Situationen, die einem zu kurios und irreal erscheinen, dass sich unsere Irritation durch ein Auflachen entlädt. Aber ich speise meine Annahme auch aus direkten Aussagen jener Menschen, die mir sagen ich und meine Werke seien witzig. Bei vielen verschiedenen Personen, die einem sowas mitteilen, lässt sich also ein gewisser Wahrheitsgehalt ableiten.
Der Sinn und Zweck dieses Beitrags
So, und was gedenke ich nun
mit diesen relativ ernsten Text über Humor auszudrücken?! Es ist mir einfach
ein Bedürfnis, da ich mich zum Zeitpunkt der Rohfassung in einem schlafarmen
Erkältungsdelirium befinde und schlicht weg der Meinung bin, dass ich das
jenseits reiner Selbstreflexion kundtun möchte. Was wer daraus mitnimmt, sei
jedem selbst überlassen. Wen es schlichtweg wumpe ist, kann den Beitrag auch
frech und keck überspringen.
Nun, wer jetzt weiterliest,
wird einen kleinen Einblick in kreative Prozesse erhalten und erahnen, wieso,
weshalb, warum (Wer nicht fragt bleibt
dumm - Obwohl auch fragende Menschen nicht zwangsläufig weniger dumm sind…)
Die KÄTakombenen des kahnerischen Humors
Da ich ein mannigfaltiges
Humorverständnis habe, bieten sich mir natürliche Einstreuungen diverser
Spielarten des Amüsanten in meinen Werken dar. Schon alleine, weil ich etwas
besitze, dass einige meiner Familienmitglieder besitzen, hab´ ich vielleicht
sogar einen kleinen Vorteil. Ich nenne es liebevoll den „Kahner-Charme“. Dazu muss ich sagen, dass man besagten
Kahner-Charme live erleben muss, um seine gänzliche Wirkung zu „genießen“, ich
nur die Light-Version davon besitze und es herzlich wenig mit Charmant-sein zu
tun hat. Er umfasst viel mehr eine Kombination aus zum Teil staubtrockenen
Feststellungen, die direkt und gelegentlich äußerst kreativ, dennoch passend im
Sinne der Realitätsnähe und manchmal auch neckisch formuliert sind, sowie eine
fast schon beängstigend akkurate Gabe, unschickliche Themen schnörkellos
auszusprechen. Damit habe ich gerade den ersten Versuch unternommen, den
Kahner-Charme zu artikulieren, aber jeder, der eines meiner damit gesegneten
Familienmitglieder - allen voran mein Vater und meine Brüder - persönlich
kennt, weiß ganz genau, was ich meine.
Dieser sagenumwobene Kahner-Charme
bietet von sich aus Humorpotential für die jenigen dar, die nicht zimperlich
und immer „Mimimimi“-offended sind. Da ich mich ebenso aber auch an bitterbösen,
exorbitant schwarzem Humor ergötze, ebenso wie an albernem Klamauk à la „die nackte Kanone“ oder britischem Humor in der Monty-Pythischen
Tradition sowie platten Wortwitzen, bieten sich weitere Optionen, die an den
Kahner-Charme anknüpfen. Dazu noch etwas schmutzig-obszöner, aber auch
politisch inkorrekter Kram ebenso wie eine gewisse Vorliebe für kluge Witze und
Subversivität, aber auch mehr oder weniger offensichtliche Anspielungen sowie
ein Hang zur Skurrilität und TADAAA - ein kleiner Ausschnitt meiner
humoristischen Vorlieben. Also der kahnerische Humor, in dessen Kätakomben
ihr euch auf dem Kahnerium befindet (Haha – ein wunderschön flacher Wortwitz,
der derart dorsoventral abgeflacht ist, dass man ihn faxen könnte).
Und sofern es noch nicht
offensichtlich ist: Mein eigenes Humorverständnis ist ziemlich kennzeichnend
für meine kreativen Ergüsse, denn so einfach wie banal es ist: Ich produziere
das, was mich auch selber zum Lachen bringt – Also, mehr oder weniger.
Humorinception
Ein breite Palette bietet demnach
eine umfangreiche Ideenquelle für Lustiges, welches sich zudem auf mehren
Ebenen verarbeiten lässt und damit auch mehr Menschen ansprechen kann. Ich will
nicht behaupten, dass mir das immer (gut) gelingt, aber fühlt euch jetzt mal
dazu veranlasst, meine Werke dahingehend zu konsumieren und mich mit (An)Fragen
zu bombardieren.
Zwar geschieht dieses
Aufgreifen mehrerer Humorebenen und -arten nicht unbedingt immer bewusst und natürlich
sind die einzelnen Foki unterschiedlich, mal absichtlich und mal aufgrund der
Möglichkeiten des gewählten Mediums, aber ich verwebe immer mehrere Humorebenen
in meinen Werken.
Meine bis dato
unveröffentlichte „dadaistische Reise ins
Unaussprechliche“ ist viel auf Skurrilität ausgerichtet, die durch die mehr
oder weniger starke Abstraktheit Humorpotential bietet, aber auch durchaus
andere Elemente zur Belustigung sind untergebracht.
Manche Sachen sind zudem
nicht immer so offensichtlich, denn nicht jeder erkennt etwa die Anspielung beim
Patientennamen „Horst van der Swafeln“
in der Klapsocalypse - und jetzt
googlt mal.
Mehr Kät-Toons |
In sämtlichen meiner Werke
versuche ich zum Teil auch unbewusst ein relativ breites Spektrum an Humor zu
transportieren. Manchmal sind einzelne Elemente, wie Ernstes, Sentimentales
oder Skurriles, stärker ausgeprägt als in anderen Projekten. Das hängt
natürlich nicht nur von Try-and-Error ab, indem ich mich einfach mal in
verschiedene Richtungen und Thematiken ausprobiere, sondern auch von meinen
persönlichen Lebensphasen und jedes Werk beinhaltet somit immer ein Stück von
mir. (Igitt)
Einfach lustig – Haha, von wegen!
Da, wie hinreichend
bekannt, Humor äußerst subjektiv ist, ist demnach alles auch eine Frage des
Geschmacks. Weniger eine Frage des Geschmacks ist, dass meiner Ansicht nach humoristische
Erzeugnisse oft nicht ernst genug genommen werden. Ja, ich weiß, das klingt
zunächst paradox, aber nicht, wenn man es so versteht, dass man lustigen Sachen
oft weniger künstlerischen Wert zugesteht als anderen Genres. Dazu würde sich
vermutlich eine wissenschaftliche Studie anbieten, sofern noch niemand auf die
glorreiche Idee gekommen ist, aber ich hege die Vermutung, dass es daran liegt,
dass viele keine Ahnung haben, wie solche Sachen entstehen und annehmen, es sei
nicht so schwer, jemanden zum Lachen zu bringen. Dazu kann ich nur sagen: Nein.
Dass das schon allein
aufgrund des unterschiedlichen Humorverständnisses nicht so simpel ist, wird
außer Acht gelassen. Diesbezüglich habe ich eine Hypothese, die ich allerdings
trotz meiner stolzen Zunftzugehörigkeit als Mistress of Socialscience habe,
nicht großartig geprüft oder recherchiert habe, aber jetzt dennoch einfach in
den Raum werfen möchte, denn dies ist ja bei Leibe keine wissenschaftliche
Publikation, die sowas erfordert. Ich vermute, dass es einfacher ist, jemanden
in eine andere Basisemotion zu versetzten, wie Trauer oder Ekel, da die
Auslöser dieser Empfindungen generell einer homogeneren gesellschaftlichen
Gemeinsamkeit entspringen, die bei Humor nicht zutrifft. Zum Beispiel kann man
damit rechnen, dass die meisten Menschen bei Themen wie schimmlige Speisen,
Fäkalien oder Ähnlichem ab einem bestimmten Grad Ekel empfinden. Oder die meisten
empfinden eine gewisse Traurigkeit, wenn ein Tier in einem Film stirbt – oft
sogar mehr als wenn einer der menschlichen Protagonisten dahinscheidet. Dieser
Gedanke ist es zumindest wert, auch von euch etwas weitergesponnen zu werden –
ich vertraue da auf eure Kompetenz!
Ein lachender Selbstversuch
Jeder, der jetzt noch denkt,
dass sei ja soooooo einfach sei, Leute humoristisch zu unterhalten, sollte jetzt
doch mal selber versuchen, eine amüsante Kurzgeschichte zu verfassen. Das wird
den meisten nicht so einfach von der Hand gehen und wenn sie dann noch ihr
fertiges Lachprodukt jemanden zu lesen geben, wird das Ganze nochmal gedämpft
werden. Vielleicht hab´ ich ja auch durch diese Aufforderung zukünftige
literarische Humorgenies aus ihrer Versenkung geholt, die ihre ungeahnten
Talente erst jetzt erkennen - dann bitte eine Danksagung an mich beim Erhalt des
Literaturnobelpreises. Danke.
Fazit: Der Text ist gleich zu Ende.
Aber gut, nun habt ihr
einen Einblick in das nicht immer so lustige Spiel mit dem Humor bekommen –
also zumindest, wie ich es spiele. Ich hoffe, der kleine Ausflug in meinen
wahnwitzigen Witzewahnsinn hat euch dennoch in irgendeiner Form gelabt und
nicht vergessen: Die Welt ist schon ernst genug - dann müssen wir das nicht auch noch
immer sein!
In diesem Sinne noch ein
herrlich flacher Witz: Kommt ein Hund um die Ecke. Was fehlt? – Der Witz.
(Schenkelklopferalarm)
Oha, nicht dass PETA gleich
mein Auto mit Kunstblut bespritzt und die Eckengewerkschaft mit einer Klage
wegen Verleumdung droht…
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